Kurzchronik von Kladow
9 . -‐ 12. Jahrh. Slawische Siedlungen am Schwemmhorn, Breitehorn und am Groß Glienicker See. Hort mit Silbermünzen am Roten Stein (im 19. Jh. gefunden).
11.7.1157 Schlacht zwischen Albrecht dem Bären und Jaczo von Köpenick südlich von Groß Glienicke
1267 Erste urkundliche Erwähnung Kladows (Clodo). Ritter Arnold von Bredow macht eine Schenkung an das Benediktiner-‐Nonnenkloster zu Spandau.
vor 1375 Kladow gehört dem Benediktiner-‐Nonnenkloster zu Spandau und leistet Abgaben.
1375 Landbuch Kaiser Karl IV.: Kladow hat 46 Hufen, davon der Pfarrer 8, der Schulze 5, keinen Krug, keinen Brunnen.
1558 In Folge der Reformation wird das Nonnenkloster zu Spandau aufgelöst. Kladow wird kurfürstliche Domäne.
Um 1650 Nach dem 30jährigen Krieg mit Plünderungen, Bränden und Pest liegen in Kladow 6 Bauernhöfe wüst.
1660 Hans Georg von Ribbeck II. erwirbt das Patronat über die Dorfkirche in Kladow.
17.10.1687 Der Alchemist Johann Kunkel erhält das Lehnschulzengut in Kladow zur Finanzierung seiner Glasschmelzversuche auf der Pfaueninsel.
1753 Erstes großes Manöver zwischen Kladow und Spandau zur Vorbereitung des 7-‐ jährigen Krieges, Bau der Bastion als Übungsschanze am Ritterfelddamm.
1772 Kladow hat 85 Einwohner.
1799 Der Geheime Kabinettsrat Mencken erhält das Lehnschulzengut Kladow als Erbzinsgut, Bau des Herrenhauses in Neukladow. Seine Tochter Wilhelmine, Otto von Bismarcks Mutter, verlebt hier einige Jugendjahre.
1800 Kladow hat 123 Einwohner.
4.4.1808 Kladow brennt, Dorfkirche, Pfarrhaus und fast alle Gebäude vernichtet 1818 Wiederaufbau der Dorfkirche im neogotischen Stil.
1887 Der Bauunternehmer Robert Guthmann aus Wannsee erwirbt Neukladow.
1894 Der Bauerngutsbesitzer Ernst Schütze parzelliert einen Teil seiner Ländereien und bietet sie zum Kauf an. Beginn der Villenbebauung am Havelufer
1900 Kladow hat 662 Einwohner
1900/1901 Ernst Schütze und Robert Guthmann lassen das Havelufer mit Müll aufschütten und befestigen, Entstehung der Imchenallee. Bei dieser Aktion wird auch die Insel Imchen mit Bauschutt erhöht.
1902 Einweihung der Schule Sakrower Landstraße 2 1904 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kladow
1919 Gründung des Männergesangvereins „Eintracht Cladow“
1910/1912 Der Rittmeister Ernst Rüdiger von Brüning lässt Schloss Brüningslinden erbauen.
Dr. Johannes Guthmann beauftragt den Architekten Paul Schulze-‐ Naumburg mit dem Umbau des Herrenhauses Neukladow. Errichtung der Torhäuser und der Umfassungsmauer, Anlage des Parks
1919/1920 Elektrisches Licht in Kladow
27.4.1920 Kladow wird mit Spandau trotz Widerstandes in Groß-‐Berlin eingemeindet.
1928 Die Stadt Berlin kauft das Gut Neukladow.
1929 Verlegung von Wasserleitungen in Kladow
1929 Parzellierung des Gutes Groß-‐Glienicke; Baubeginn der Siedlung Wochenend-‐West, 500 Baustellen
1934/1935 Bau des Flugplatzes Gatow, Kasernen am Hottengrund, der
„Arbeitersiedlung“ und der „Unteroffizierssiedlung“ am Ritterfelddamm.
1938 Kladow hat 2686 Einwohner.
26.4.1945 Einnahme des Flugplatzes Gatow durch die russische Armee 30.8.1945 Kontrollratsbeschluss: Gebietsaustausch, Teile des Flugplatzes Gatow
und die Siedlung Wochenend-‐West werden im Austausch gegen West-‐ Staaken zu Berlin geschlagen.
1948 Blockade Berlins, der Imchenplatz ist Kohlelager, die Uferpromenade Laderampe, die Havel Landeplatz für Wasserflugzeuge.
1950 Kladow hat 4.493 Einwohner.
1951 bis 1953 Bau der Schilfdachkapelle
1953 Die Dorfkirche Kladow wird erneuert und erweitert und verliert ihren mittelalterlichen Charakter.
1958/1959 Errichtung der Finnenhaussiedlung 1959 Einweihung der Schule am Schallweg
1961 Die Abriegelung Berlins durch Grenzanlagen und Todesstreifen ist vollständig.
1972/1973 Abriss von Schloss Brüningslinden, Bau von 39 Reihenhäusern 1985 Gründung des Kladower Forum e.V.
1988 Kladow hat 11 480 Einwohner
24.12.1989 Öffnung eines Grenzübergangs nach Groß-‐Glienicke 1989 Die Grenzen zur ehemaligen DDR sind gefallen.
3.10.1990 Die DDR hat aufgehört zu bestehen, Kladow ist von seinem Umland nicht mehr abgeschnitten.
1999 Beginn der Vermarktung und Bebauung des Areals der Landstadt Gatow mit ca. 1200 Eigenheimen
2000 Eröffnung des Hans-‐Carossa-‐Gymnasiums auf dem Gelände der Landstadt
1.12.2000 Eröffnung des Cladow Centers am Kladower Damm 2001 Öffnung des Fränkel-‐Gartens
15.04.2003 Änderung der Gemeindegrenzen: Vergrößerung des Ortsteils Kladow um ca. 145 Hektar. Es kamen u. a. hinzu das Gelände des ehemaligen Flugplatzes Gatow, der Golfplatz, Teile des Kasernengeländes und die Landstadt Gatow.
2005-‐2006 Hafenumbau am Imchenplatz und der Imchenallee mit EU-‐Mitteln 2015 Bebauung der letzten freien Flächen in der Landstadt Gatow
Zusammengestellt von Rainer Nitsch aus den Materialien
des Archivs der Werkstatt Geschichte im Kladower Forum e.V.